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Tagesförderstätte Wetzlar: Wertschätzung durch anspruchsvolle Tätigkeiten


Eine Tagesstruktur für Menschen mit Behinderung ist wichtig. Neben einer Beschäftigung gibt es in der Tagesförderstätte (Tafö) der Lebenshilfe Wetzlar-Weilburg e. V. in der Friedenstraße für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen aber auch einen maßgeschneiderten Arbeitsplatz, der ihre Stärken und Schwächen berücksichtigt.

Paul Berlad und Desiree Ludwig besuchen die Tagesförderstätte Wetzlar und sind auch in der Produktion tätig, wie es meist nur in den Werkstätten der Lebenshilfe möglich ist. Beide unterstützen durch ihre Arbeit – hier die Vormontage der Seitenteile von Rollläden – die Werkstatt Löhnberg. Fragt man Paul Berlad, so kann er durchaus zwischen einfachen Beschäftigungen und anspruchsvolleren Arbeiten, deren Ergebnisse anderen zu Gute kommen, unterscheiden. Letzteres macht er sehr motiviert.

Ludwig hat bisher viel Erfahrung in Werkstätten gesammelt. Nun ist sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fit genug für die Werkstatt. Umso mehr freut sie sich, in der Tagesförderstätte Wetzlar ihre praktischen Erfahrungen einzubringen. Sie bekommt somit das Gefühl, etwas Sinnvolles für die Gemeinschaft beizutragen.

Alexander Minotti, pädagogischer Mitarbeiter in der Tagesförderstätte, hatte die Idee für die Kooperation mit der Werkstatt in Löhnberg, als er während des Lockdowns im Frühling 2020 dort als Aushilfe eingesetzt war. Er sagt dazu: „Die Klienten der Tagesförderstätten verändern sich, das Spektrum der Behinderungsformen ist vielfältiger geworden. Es kommen immer mehr Menschen, die einen hohen Hilfebedarf haben, sich aber auch eine interessante, wertschätzende Tätigkeit wünschen. Und wer sich gebraucht fühlt und nicht unterfordert ist, hat auch gute Laune“.

In der Tagesförderstätte Wetzlar werden von Montag bis Freitag im Normalbetrieb 42 Menschen in sechs Gruppen betreut und gefördert. Während der aktuellen Corona-Situation kommen 25 Menschen in die Tafö. „Wir bieten unseren Mitarbeitern ein breites Spektrum an Betreuungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, wobei wir jeden Einzelnen ganz individuell mit seinen Stärken und Potentialen sehen und ihm so die Gelegenheit geben, sich weiterzuentwickeln“, freut sich Thomas Böhm, Leiter der Tafö Wetzlar.

Desiree Ludwig und Paul Berlad bei ihrer Arbeit in der Tagesförderstätte Wetzlar. Fotos: Katrin Lohse

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